Das haekelschwein Blog

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Aus meinen Tweets der 31. Kalenderwoche 2012

05.08.2012 23:59

Erstaunlich, wie oft man Hausnummern von Kunden googeln muss. Dabei könnten die doch einfach vor die Tür gehen und selbst nachsehen.

Dass sich der Schuhcremebart nie modisch durchgesetzt hat, will mich oft wundernehmen.

In meiner Freizeit bin ich auch gerne mal attraktiv.

Kaminsims. Nur das Wort: Kaminsims. Kann ein deutsches Wort weniger deutsch aussehen?

Ich bin kurz davor, niedlich zu gähnen. Natürlich, ohne meinen Nimbus herber Männlichkeit auch nur ein Jota zu trüben.

Ich finde, das Wichtigste in einer Zweierbeziehung ist, dass man sich irgendwo notiert hat, mit wem man sie führt.

Frauen wünschen sich intelligente selbstbewusste Männer. Ich wünsche mir dicke dünne Frauen.

156 Stunden Proust

04.08.2012 16:55

Zwischenfazit meiner Proust-Lektüre: Es passiert gar nichts, aber das wird wunderbar beschrieben. Ich muss Weitschweifigkeit neu definieren.

Als Kafka-Fan Proust zu lesen, ist anfangs so, wie aus einem Fabrikloft in ein Barockschloss umzuziehen, aber man fühlt sich bald heimisch. Jemand müsste mal Kafkas „Prozess“ im Stile Prousts neu verfassen. Das wären sicher amüsante zweitausend Seiten.

Produkttest

02.08.2012 13:33

Ich hatte ursprünglich einige Produkttests und Rezensionen fürs Blog geplant, bin aber in arge Zeitnot geraten, weshalb ich sie kurz in einem einzigen Beitrag abhandeln will.

Das Gehäuse ist äußerst formschön und von einer geometrischen Stringenz, die Bauhauseinflüsse nicht verleugnen kann, aber die aromatischen Obertöne kommen erst voll zur Geltung, wenn man einen Bissen im Munde zergehen lässt, wenngleich die letzten vierzig Seiten eher langweilig sind und sich mühsam einem vorhersehbaren Schluss entgegenquälen, doch die neckischen Applikationen am Revers entschädigen für den allzu dünnen Leinenstoff, schließlich kommt es im Endeffekt nur auf gute Verbrauchswerte und einen praxistauglichen Kofferraum an.

Ich habe jetzt auch keine Muße, die Amazonwerbelinks einzufügen, überweist mir einfach fünf Prozent Eurer Monatsausgaben. Falls Ihr selbst ein Produkt verkauft, das ich hier besprechen soll, schickt es in einem großen Karton und füllt den Leerraum mit Geldscheinen.

Aus meinen Tweets der 29.-30. Kalenderwoche 2012

29.07.2012 23:59

Ich bin so ein harter Kerl, bei Regen nehme ich keinen Schirm mit, sondern einen Trichter!

An Modefotos stört mich, dass die Models nicht so schön sind wie ich. Die Ungewissheit bleibt, ob die Klamotten an mir nicht besser aussähen.

Ein Zufall, dass es immer die anderen Religionen sind, denen man aus rein humanitären, weltanschaulich neutralen Gründen was verbieten muss.

Ich weiß gar nicht mehr, welche Kopfkissenseite schon leergeträumt ist.

Immer, wenn ich bete, schlägt sich Gott mit der flachen Hand vor die Stirn und brüllt: „Das hättest du schon längst selbst machen können!“

Meine Schönheit muss irgendwann in diesem Jahr ihren Zenith überschritten haben, und ich vergaß, ein Foto zu machen!

Dass etwas bewährt sei, bedeutet oft, dass es keine guten Gründe dafür gibt, es aber den Etablierten nützt.

Wer mir aus den falschen Gründen zustimmt, gibt mir unrecht.

Aus meinen Tweets der 26.-28. Kalenderwoche 2012

15.07.2012 23:59

„Kennen wir uns nicht irgendwo her?“ - „Nein, da war ich noch nie.“

Ich weiß manchmal gar nicht, ob ich schon alle attraktiven Stellen an mir entdeckt habe!

„Das Licht hast du selber ausgeschaltet, ich sage dir nur, dass es dunkel ist.“

Ich finde es aufdringlich, wenn Frauen weniger als 100 km von mir entfernt wohnen.

Habe mal ausprobiert, wie lange man einen Cordhut tragen kann, ohne Parksünder zu melden oder Kinder vom Rasen zu scheuchen. 7 Minuten.

Dass Humor nicht übermäßig individuell ist, sieht man an den glänzenden Brustwarzen der Bronzedamen um den Neptunbrunnen.

Ich schwitze auch dann und wann mal, wenn es gerade ins Gespräch passt und nicht als aufdringlich empfunden wird.

Nutzloses Wissen: Männer, die sich von ihrer Frau verprügeln lassen, wurden im Mittelalter bestraft, indem man ihnen das Hausdach abdeckte.

Wenn Altersheime am Stadtrand gebaut werden, muss ich immer an Hunde denken, die auf Autobahnparkplätzen ausgesetzt werden.

Merksatz: Wann immer sich der Spießbürger für Frauen- und Kinderrechte einsetzt, geht es nicht um Frauen und Kinder, sondern gegen Muslime.

Der Landgericht-Hamburg-Disclaimer ist die Handy-Gürteltasche des Webdesigns.

Lesung am 2. Juli

27.06.2012 18:47

Wer?
@Vergraemer und @Schlenzalot und @Arschhaarzopf sowie
Erasmus von Meppen und Dirk Bernemann und @haekelschwein

Was?
Texte vorlesen, über China erzählen, Schweine verkaufen, räuspern.

Wann?
Am Montag, den zweiten Juli um zwanzig Uhr.

Wo denn?
Im 4010 Telekom Shop, Alte Schönhauser Straße 31, 10119 Berlin-Mitte.

Wie viel? Kostenlos.

Warum? Macht Laune.

Warum nicht? Eben.

Peter Breuers Buch

24.06.2012 20:37

Bekanntlich gibt es nur drei gute Twitterer, und zwar @PeterBreuer, mich selbst und einen dritten, den ich nicht nenne, damit ich jedem Twitterer gegenüber behaupten kann, er sei gemeint.

Ich lese @PeterBreuer schon, seit ich ein kleiner Junge war. Wenn seine Tweets auf Twitter gesendet wurden, durften wir Kinder länger aufbleiben und saßen frisch gebadet im Schlafanzug auf dem Sofa und folgten gebannt seinen Einfällen. Das war noch Unterhaltung für die ganze Familie! Und wenn ein Tweet besonders oft gefavt wurde, sprang der Breuer in die Höhe und rief: „Sie sind der Meinung, das war spitze!“

Eines Tages war er dann einfach weg. Abgesetzt! Man munkelte etwas von einer Weltreise, andere wähnten ihn in Klausur im tibetischen Kloster, endlich aber feierte er sein Comeback, nur um irgendwann wieder zu verschwinden und erneut zurückzukehren.

Nun jedoch hat er sich in Papierform verewigt, zwischen Buchdeckeln niedergelassen, wo wir ihn schwarz auf weiß nach Hause tragen können, auf dass er uns nie wieder entweiche!

Als Göttinger kann ich sagen, dass ein Mitbürger von mir besondere Freude an diesem Werk gehabt hätte: Georg Christoph Lichtenberg. Beide Autoren eint die Fähigkeit zu witzigen Bonmots und geistreichen Aphorismen. Gewiss wird man bald auch einen Mondkrater nach Breuer benennen.

Meine drei Lieblingstweets von Breuer sind:

„Aufeinander eingehen. Was für ein schöner Tod.“ (S. 174)

„Alles, was ich an dir liebe, würde ich auch bei jemand lieben, der besser aussieht.“ (S. 17)

Und ein dritter, den ich nicht nenne, damit ich behaupten kann, es sei derselbe wie Breuers persönlicher Lieblingstweet.

Insgesamt hat das Buch über 200 Seiten und die Tweets sind alphabetisch nach Stichworten geordnet. „Ein Satz sagt mehr als tausend Worte“ ist der ebenso treffliche wie treffende Titel.

Leider ist mein Rezensionsexemplar mit Kuli vollgekritzelt, und dasselbe ist der gesamten Auflage passiert! Aber es gibt Schlimmeres. Meine Mutter hat einmal ein verliehenes Buch mit einer Wurstscheibe als Lesezeichen zurückerhalten. Peter Breuers Werk ist frei von Fleischwaren. Und frei von Käse, was nicht jedes Buch von sich behaupten kann.

Da ich für Rezensionen nach Zeilenhonorar bezahlt werde, will ich noch einen kurzen Exkurs einflechten:

In einem Leipziger Antiquariat hörte ich neulich, wie sich ein Kunde den Unterschied zwischen Goethes Faust 1 und 2 erklären ließ, bis er schließlich den Entschluss fasste, dass ihm der erste Teil genügen werde: „Dann nehme ich nur den Faust 1 hier“, tat er kund, worauf die Antiquarin entgegnete: „Gern, aber was Sie jetzt in der Hand halten, ist mein Kassenbuch, das brauche ich noch.“ Diese Geschichte hat eigentlich keine Moral, außer dass es nie zu spät ist, mit dem Lesen anzufangen, und Peter Breuers Buch wäre dazu nicht die schlechteste Wahl.

Man lese auch meine anderen Rezensionen.

Ein Aufsager

17.06.2012 23:21

„Ich stehe hier am Schauplatz eines wichtigen Ereignisses und habe vor mir einen unmittelbar beteiligten Augenzeugen, der zugleich Experte in relevanten Dingen ist. Aber lassen Sie mich zunächst einige Worte über die Puscheligkeit meines Mikrofons verlieren. Es handelt sich mitnichten um eine normale Puscheligkeit, wie sie hochflorigem Windschutzüberzug geziemen mag, sondern ich scheue mich kaum, von einer geradezu weihnachtsmannbärtig zuckerwattrigen Puscheligkeit zu sprechen, die den Rahmen des Erwartbaren zu sprengen sich anschickt. Aber halten wir uns nicht mit belanglosen Details auf, sondern widmen wir uns dem eigentlichen Thema, dessentwegen ich hier bin: Karriere. Ich hätte gerne eine solche gemacht, wie ein Schulfreund von mir, der Karrierist geworden ist, ein Beruf mit Zukunft und Renommee. Noch mehr Sozialprestige haben Ärzte. Und volles Haar. Ich danke Ihnen.“

Aus meinen Tweets der 23. Kalenderwoche 2012

10.06.2012 23:59

„Und so gingen Prinz und Prinzessin eine ernste Beziehung ein und leisteten harte Beziehungsarbeit.“ (aus den Märchen der Schwestern Grimm)

Man sollte Brauereipferde auch mal nach ihrem Charakter beurteilen.

Das Monster unterm Bett stirbt einen leisen Tod und mit ihm die Fantasie.

Ich kenne Leute, die sind so alt wie ich, aber erwachsen. Man muss so derartig aufpassen im Leben!

Der Abstand, den ein Pärchen zueinander hält, wenn es sich auf eine Parkbank setzt, lässt sich proportional in Beziehungsjahre umrechnen.

Bilderberg-Konferenz

07.06.2012 22:41

Bekanntermaßen fand kürzlich in Chantilly, Virginia, die Bilderberg-Konferenz statt, zu der ich als Referent für Soziale Netzwerke eingeladen war. Um Verschwörungstheorien entgegenzutreten, die sich um diese Konferenz ranken, will ich deren Ablauf einmal genauer beleuchten.

Zunächst einmal waren alle Teilnehmer nackt. Aber nicht aus Wollust, sondern um verborgenen Abhöranlagen vorzubeugen. Lediglich auf dem Kopf trugen die meisten einen Aluminiumhut, der Gedankenmanipulationen verhindert.

Was mir gleich beim Reinkommen auffiel, war ein Schirmständer, dessen Schatten auf einen Wandteppich fiel, der ein unruhiges Rechteckmuster besaß, das mir schon einmal in einer kleinen Dresdener Pension begegnete, dort allerdings als Dessin auf einem Zahnputzbecher, neben dem ein Seifenstück drapiert war, das ich Jahre zuvor in einem Frankfurter Motel einmal für die Willkommensschokolade hielt und fast verschlungen hätte, wäre nicht im selben Augenblick das Zimmermädchen hereingekommen, um mir mitzuteilen, dass sie mich gerade mit einem Vertreter für Bastmatten verwechselte, der in den Anfangsjahren ihres Beruflebens gerne einmal ein unverbindliches Schäferstündchen mit jenen Hotelangestellten, die weder in festen Händen noch einem amourösen Abenteuer abgeneigt waren, in allen Einzelheiten zu planen, nie aber umzusetzen pflegte.

Oft ist es ja nur Informationsmangel, der zu Verschwörungstheorien führt, und ich bin froh, diesem hiermit abgeholfen zu haben.

Schland und Schloch

05.06.2012 22:22

Neu in meinem Simple-Sachen-Blog: Schland, Schloch und Urheberrecht.
Weiterlesen…

Aus meinen Tweets der 22. Kalenderwoche 2012

03.06.2012 23:59

Ich heirate eine Frau mit langen Wimpern, die kann mir beim Küssen die Brille putzen.

Ohne OCR-Software gäbe es das schöne Wort Strorn nicht. Dessen seid euch stets gewahr!

Statt Organspender bin ich jetzt Organverleiher: Nach dem Tod des Empfängers wird das Organ in meinem Sarg beerdigt.

Hätte man Schlafanzugbrusttaschenannäherinnen sinnvoller in der Raumfahrt eingesetzt, besäßen wir bereits eine Kolonie auf dem Mars.

Aus meinen Tweets der 19. Kalenderwoche 2012

13.05.2012 23:59

Ich finde, produktive Menschen sollten nur jeden zweiten Tag aufwachen, um uns Prokrastinierern einen kleinen Vorsprung zu lassen.

Habe meinen Vater davor bewahrt, einen beigen Blouson zu kaufen. Schreibe nun Anti-Aging-Berater auf meine Visitenkarte.

„Gold zu versilbern liegt im Trend.“ - Da schrieb der Goldankauf-Werbetexter wohl versehentlich die Wahrheit über die Ankaufpreise.

Das Internet hat sich erst dann richtig durchgesetzt, wenn Pärchen behaupten, sich online kennengelernt zu haben, obwohl’s in der Disko war.

Aus meinen Tweets der 18. Kalenderwoche 2012

06.05.2012 23:59

Hätte man immer den Esoterikern geglaubt, wäre ein Gewitter heute noch der Zorn der Naturgeister statt eine elektrostatische Entladung.

Ich fahre schnell mein Elektroauto auf die Dachgarage. Vielleicht schlägt ein Blitz ein und ich kann jahrelang kostenlos fahren!

Immer, wenn in meiner Wohnung was kaputt geht, bin ich schuld daran. Ich muss mir eine Katze kaufen.

Ich bin so heiser; würde ich mit Louis Armstrong ein Liebesduett singen, übernähme er den weiblichen Part.

In einer Parallelwelt wurde ich letzte Woche Lottomillionär und gestern vom Blitz erschlagen. Mir geht es also relativ gut.

Fürchtet Ihr auch die Blamage, nicht intellektuell genug zu sein, um nach einem Militärputsch sofort erschossen zu werden?

Aus meinen Tweets der 17. Kalenderwoche 2012

29.04.2012 23:59

Zeit ist Geld, aber ich spare mir den Umtausch und genieße sie gleich so.

Statt durch hohe Gehälter könnte man die Geltungssucht von Managern durch Titel befriedigen und den „Herrn Kommerzienrat“ wieder einführen. Es gab die Titelabstufungen Kommerzienrat, Geheimer Kommerzienrat und Wirklicher Geheimer Kommerzienrat. Von Anton Schlecker bis Steve Jobs.

Lese in einem alten Comic gerade Supermans Adresse: 344 Clinton Street, Metropolis, USA. Wird der in StreetView sicher verpixelt haben!

Die Produkte Steuern sparender Großkonzerne zahlt man im Grunde doppelt: An der Kasse und beim Finanzamt.

Man kann Konzerne nicht zwingen, mehr Steuern zu zahlen, als sie müssen, aber man kann sie zwingen, mehr Steuern zahlen zu müssen.